ISSF Grand Prix Ruse

ISSF Grand Prix Ruse

Nach einer kurzen Winterpause fand mit dem ISSF Grand Prix für Luftgewehr und Luftpistole im slowenischen Ruse der erste internationale Wettkampf im neuen Jahr mit österreichischer Beteiligung statt. Bereits im vergangenen Jahr konnten sich Österreichs Schützen bei diesem Start in die neue Saison mit einigen Top Ten Platzierungen auszeichnen, daher war auch in diesem Jahr die Hoffnung auf weitere Erfolge groß.

Für Tirol gingen mit Olivia Hofmann (SG Hötting), Rebecca Köck (HSV Absam), Nadine Ungerank (SG Zell am Ziller) sowie bei den Männern Tobias Mair (SG Innervillgraten) und Michael Höllwarth (SG Aschau) fünf ÖSB Nationalkaderschützen an den Start. Gemeinsam mit den Luftgewehr-Schützen Martin Strempfl (STMK), Sheileen Waibel und Patrick Diem (beide VBG), Alexander Schmirl sowie Marlene Pribitzer (beide NÖ) traten auch der Kärnter Andreas Auprich, Richard Zechmeister (BGLD) und Daniel Kral (NÖ) für Österreich im Kampf um die Medaillenränge an.

Am ersten Wettkampftag wurden im slowenischen Ruse die Mixed Team Bewerbe mit dem Luftgewehr, sowie die Einzelwettkämpfe mit der Luftpistole durchgeführt. Für Österreich gingen als Mixed Team zwei Duos mit dem Luftgewehr an den Start: Marlene Pribitzer (VBG) und Martin Strempfl (STMK) als Team Austria 1 und Sheileen Waibel (VBG) und Alexander Schmirl (VBG) folgten als Duo Austria 2. Waibel und Schmirl konnten sich in der Qualifikation mit 628,2 Ringen gleich zu Beginn gegen die 30 Teams unfassende, internationale Konkurrenz behaupten und belegten im ersten Durchgang den 8. Rang. Nur drei Zehntelringe fehlten den beiden dabei auf eine Platzierung unter den besten sechs SchützInnen, was ein Weiterkommen in eines der Medal Matches bedeutet hätte. Team Austria 1 landete mit 627,7 Ringen auf dem 11. Gesamtrang. Die Goldmedaille ging in diesem Bewerb an das Team Frankreich 1, das sich gegen seine Kollegen Frankreich 2 durchsetzen konnte.

Mit der Luftpistole gingen mit dem Kärntner Andreas Auprich, sowie Daniel Kral (NÖ) und Richard Zechmeister (BGLD) drei Schützen im Einzelbewerb für Österreich an den Start. Während sich Kral mit 569 Ringen auf Platz 22 und Auprich mit 560 Ringen auf dem 34. Rang nur im letzten Drittel platzieren konnten, gelang Richard Zechmeister, der bereits 2022 bei der WM in Kairo im Mixed Team gemeinsam mit Sylvia Steiner Gold gewinnen konnte, mit 577 Ringen ein starkes Ergebnis und Rang sechs. Damit konnte er sich für den zweiten Durchgang qualifizieren, bei dem die besten acht Schützen dieser 40 Starter umfassenden Disziplin an den Start gingen. Im Ranking Match konnte Zechmeister sein Niveau leider nicht zu 100% halten und konnte sich letztendlich mit 142,7 Ringen über den finalen achten Rang freuen.

Samstag war der große Tag der Luftgewehr-Einzeldisziplinen, zu denen alle anwesenden Nationalkaderschützen des ÖSB an den Start gingen. Bei den Frauen konnte sich leider keine Österreicherin für das Ranking Match qualifizieren: bei einem Teilnehmerfeld von 76 Starterinnen erreichte die Vorarlbergerin Marlene Pribitzer mit 626,9 Ringen als beste Österreicherin den 23. Platz. Die Ränge 42, 48 und 60 gingen an ihre Kolleginnen Sheileen Waibel, Rebecca Köck und Olivia Hofmann. Alexsandra Havran (Serbien) trat außerhalb der regulären Wertung als RPO-Schützin an und übertraf mit 630,7 Ringen sogar die Ungarin Ester Meszaros, welche sich mit drei Zehntelringen Rückstand auf Platz zwei befand, aber die Qualifikation in der Wertungsliste gewann.

Bei den Männern gingen mit Tobias Mair, Martin Strempfl, Alexander Schmirl, Patrick Diem und Michael Höllwarth gesamt fünf Österreicher an den Start. Mit starken 629,6 Ringen konnte sich der Osttiroler Mair in der Qualifikation auf dem sechsten Rang platzieren und sich damit einen Platz im Ranking Match der besten acht Schützen sichern. Dabei fehlten ihm nur 2,6 Ringe auf den Erstplatzierten Tomasz Bartnik (POL). Michael Höllwarth, der als RPO Schütze außerhalb der Wertung antrat, erreichte mit 626,1 Ringen Platz 22, gefolgt von Martin Strempfl mit 625,7 Ringen auf Platz 25. Alexander Schmirl und Patrick Diem erreichten die Ränge 27 und 33. Im zweiten Durchgang erreichte Mair schließlich mit nur acht Zehntel Rückstand auf Platz sieben von gesamt 51 Teilnehmern den starken achten Rang. Der Sieg ging wie bereits im Ranking Match an den Tschechen Jiri Privratsky.

Am Sonntag, dem letzten Wettkampftag, konnte sich die österreichische Delegation mit der Luftpistole bei den Männern, sowie mit dem Luftgewehr in beiden Klassen der internationalen Konkurrenz stellen. Dabei gelang allen drei Teams jeweils eine herausragende Leistung, welche letztendlich mit jeweils einmal Gold und einmal Silber belohnt wurde. Andreas Auprich, Daniel Kral und Richard Zechmeister traten zu Beginn als Mannschaft gegen sechs weitere Teams im Luftpistolen-Bewerb an und eroberten bereits im ersten Durchgang mit 853 Ringen den starken dritten Rang hinter den Mannschaften aus England und Georgien. Im Ranking Match ließen sich die drei Österreicher letztendlich nicht mehr das Zepter aus der Hand nehmen und behielten mit 572 Ringen und einem knappen Vorsprung von einem Innenringzehner mehr die Führung vor Korea, der Schweiz und Georgien, die sich allesamt für die Medal Matches qualifizieren konnten. Im Kampf um die Goldmedaille mussten sich Auprich, Zechmeister und Kral letztendlich gegen die Auswahl aus Korea mit 8 zu 16 Punkten geschlagen geben und konnten sich über Platz zwei und damit die erste Medaille für Österreich bei diesem Grand Prix freuen. Auch mit dem Luftgewehr waren Österreichs Männer an diesem Tag erfolgreich: in der Qualifikation mit 945,3 Ringen klar in Führung, behielten Tobias Mair, Alexander Schmirl und Martin Strempfl auch im Ranking Match die Nerven und lagen mit 627,6 Ringen klar vor den Teams aus Slowenien und England. Ein Herzschlagfinale war dann der Kampf um die Goldmedaille, den Österreich gegen die Mannschaft aus Slowenien bestreiten musste. Mit knappen zwei Punkten Vorsprung siegte Team Austria letztendlich 16 zu 14 – Gold für Österreich!

Bei den Frauen gingen Olivia Hofmann, Sheileen Waibel und Marlene Pribitzer für Österreich an den Start und mussten sich dabei einer starken Konkurrenz von neun weiteren Teams stellen. Im Grunddurchgang starteten die drei fulminant und eroberten mit 941,6 Ringen den ersten Rang vor Serbien und der Schweiz, die mit jeweils knapp zwei Ringen Rückstand auf den Plätzen zwei und drei lagen. Durchgang zwei wurde von der Mannschaft aus Polen dominiert, die sich mit 630,5 Ringen auf dem ersten Rang platzierte, gefolgt von Serbien und Österreich, die sich mit 626,9 Ringen den dritten Platz und damit den Einzug in das Bronze Medal Match sichern konnten. Schweden hieß der Gegner für Hofmann, Waibel und Pribitzer, dem sich Österreich letztendlich mit 8 zu 16 Punkten geschlagen geben musste und sich abschließend über Platz vier und damit eine weitere Platzierung unter den besten fünf Teams aus internationaler Sicht freuen konnte. Nach einer kurzen Pause geht es für die österreichische Delegation weiter zum nächsten Grand Prix, der ab 17. Jänner in Osijek / Kroatien stattfindet.

Bericht: Anna Susanne Paar

Bilder: ÖSB Margit Melmer, Christian Kramer